PsyPan
Herzlich Willkommen bei PsyPan.
Wir, das PsyPan-Team, erforschen digitale psychologische Präventionsangebote und videobasierte Psychotherapie. Gemeinsam mit Stakeholdern entwickeln wir ein Modell für eine Präventions- und Psychotherapieversorgung in Sachsen-Anhalt, die unsere Forschung in die Praxis übersetzt.
Hintergrund
Psychische Gesundheit geht uns alle an: Weltweit lebt jeder achte Mensch mit einer psychischen Erkrankung (Institute for Health Metrics and Evaluation, 2023). Die Corona-Pandemie hat zusätzlich gezeigt, wie wichtig eine krisenfeste psychische Gesundheitsversorgung ist. Während der Pandemie stiegen die psychischen Belastungen in der Bevölkerung an, gleichzeitig mussten viele Präventions- und Therapieangebote pausiert werden (Dragano et al., 2022; Schempp & Kaun, 2022; Heidemann et al., 2022).
Psychologische Interventionen werden verstärkt digital angeboten (Andersson et al., 2019). Präventive Apps und Web-Kurse - etwa für Meditation oder Stressmanagement - können viele Menschen gleichzeitig erreichen und selbstständig genutzt werden. Videopsychotherapie macht die klassische therapeutische Behandlung ortsflexibel verfügbar, was besonders Menschen in ländlichen Regionen zugutekommt. Beide Ansätze können auch in Krisenzeiten aufrechterhalten werden, da sie auch unter Kontaktbeschränkungen funktionieren (Rauschenberg et al., 2021).
Trotz dieser Vorteile sind digitale Angebote in der bestehenden Versorgung noch wenig etabliert. Es fehlt an Modellen, die systematisch die Akzeptanz, Barrieren und Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigen.
Unsere Forschungstätigkeiten
Zu unseren aktuellen Forschungstätigkeiten zählen
- Eine großangelegte Bevölkerungsbefragung mit 4.000 zufällig ausgewählten Personen in Sachsen-Anhalt
- Stakeholder-Workshops mit Nutzerinnen, Patienten, Ärztinnen, Psychotherapeuten, Vertreterinnen von Krankenkassen, Politikern, Wissenschaftlerinnen, Anbietern und weiteren Gestalterinnen der Gesundheitsversorgung
- Fokusgruppen und Interviews mit verschiedenen Interessengruppen
- Systematische Meta-Studien zur Wirksamkeit digitaler Prävention und Therapie
- Umfassende Befragungen in der hausärztlichen und psychotherapeutischen Praxis
Beteiligte
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Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (KPSM) |
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Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) | |
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Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt, 10/2022-09/2026 |
Referenzen
Andersson, G., Carlbring, P., Titov, N., & Lindefors, N. (2019). Internet Interventions for Adults with Anxiety and Mood Disorders: A Narrative Umbrella Review of Recent Meta-Analyses. The Canadian Journal of Psychiatry, 64(7), 465–470. https://doi.org/10.1177/0706743719839381
Dragano, N., Reuter, M., Peters, A., Schmidt, B., Bohn, B., & Berger, K. (2022). Increase in Mental Disorders During the COVID-19 Pandemic—Role of Occupational & Financial Strains. European Journal of Public Health, 32(Supplement_3), ckac129.028. https://doi.org/10.1093/eurpub/ckac129.028
Heidemann, C., Reitzle, L., Schmidt, C., Fuchs, J., Prütz, F., & Scheidt-Nave, C. (2022). Nichtinanspruchnahme gesundheitlicher Versorgungsleistungen während der COVID-19-Pamdemie: Ergebnisse der CoMoLo-Studie. https://doi.org/10.25646/9563
Rauschenberg, C., Schick, A., Hirjak, D., Seidler, A., Paetzold, I., Apfelbacher, C., Riedel-Heller, S. G., & Reininghaus, U. (2021). Evidence Synthesis of Digital Interventions to Mitigate the Negative Impact of the COVID-19 Pandemic on Public Mental Health: Rapid Meta-review. Journal of Medical Internet Research, 23(3), e23365. https://doi.org/10.2196/23365
Schempp, N., & Kaun, L. (2022). Präventionsbericht 2022. Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung: Primärprävention und Gesundheitsförderung. Leistungen der sozialen Pflegeversicherung: Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen. Berichtsjahr 2021. Medizinischer Dienst Bund.